In dieser Belastungsstufe werden Fließgewässer eingeordnet, die bei Störungen hydraulisch instabil sind. Diese Instabilität kann unter anderem in dem Bodensubstrat der durchflossenen Landschaft (z. B. mächtige Auenlehmsedimente) begründet sein, das bei Störungen des Abflussgleichgewichts umgelagert wird. Infolge der geomorphologischen Aktivität dieser Gewässer sind sie in der Vergangenheit nach Störungen oft naturfern ausgebaut worden. Die Gewässer wurden vielfach stark überformt und kanalisiert, wobei die starren Ufersicherungen einem ständigen Angriff durch das Wasser ausgesetzt sind. Je nach Art des Eingriffs können diese Gewässer eine verstärkte Tiefenerosion aufweisen.

Ein kleiner Fluss entspringt in einem bewaldeten Höhenzug und durchfließt bis zu seiner Mündung in einen größeren Fluss ein vorwiegend dicht besiedeltes Gebiet. Auf einer Lauflänge von ca. 120 km wird ein Höhenunterschied von 170 m überwunden. Der Mittelwasserabfluss im dichter besiedelten Unterlauf beträgt 15 – 25 m³ / s. In diesem Bereich ist das Gewässer aus Platzgründen über weite Strecken kanalisiert worden. Durch die zusätzliche Aufnahme von rasch zugeführtem Oberflächenwasser aus den Siedlungsbereichen laufen bei Niederschlägen Hochwasserwellen schnell und hoch auf. In den letzten Jahren ist erfolgreich damit begonnen worden, die zunehmende Tiefenerosion des Flusses durch Sohlsicherungen und Sohlgleiten zu stoppen. Die Ufer sind besonders in Bereichen mit starren Sicherungen aber weiterhin einer Erosion ausgesetzt.

Mittlere Belastungen können an Fließgewässern unterschiedlichster Größe und Abflussquerschnitten auftreten. Entscheidend für die hydraulische Belastung sind Fließgeschwindigkeit und Schleppspannung. Bereits bei wesentlich kleineren Gewässern als in dem obigen Beispiel können ungünstige Standortbedingungen bereits zu einer mittleren Uferbelastung führen.

  • Fließgeschwindigkeit
    Es treten Fließgeschwindigkeiten im Bereich zwischen 0,5 und 1,0 m / s auf. Die Schleppspannung für Substrate mit kleiner Körnung befindet sich im kritischen Bereich.
  • Schleppspannung
    Die Schleppspannung liegt zwischen 30 – 60 N / m², es besteht Erosionsgefahr für schluffige Böden.
  • Böschungsneigung
    Die Böschungsneigung erreicht ein Verhältnis von 1 : 3 und steiler.
  • Böschungsfuß
    Der Böschungsfuß ist gefährdet, da feines Substrat aus der Böschung und der Sohle ausgespült wird.
  • Substrat
    Substrat mit kleiner Körnung befindet sich in der Transportzone. Es kommt zur Bildung von Kolken.
  • Bewuchs
    Bei der Pflanzung von Gehölzen oder Stauden als Einzelpflanzen ist mit Ausfällen zu rechnen. Pflanzungen im Mittelwasserbereich sind nur mit entsprechenden Sicherungsmaßnahmen möglich. Besonders im Siedlungsbereich auf nährstoffüberversorgten Böden können Fluren mit Ruderalflora den eigentlich standorttypischen Bewuchs verdrängen. Entscheidend sind die Lichtverhältnisse und gelenkte Pflegemaßnahmen, um den Pflanzen gute Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten.
  • Schiffsverkehr
    Auf kleinen Flüssen und Kanälen sind Freizeit- und Sportbootverkehr als besonderer Belastungsfaktor zu berücksichtigen.

Meist sind etwas aufwendigere Baumaßnahmen notwendig:

  • Röhrichtmatte
  • Kokoswalze
  • Röhrichtwalze
  • Weidenspreitlage
  • Steinwalzen
  • Steinmatratzen
  • Steinschüttungen

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